|
|
|
1. Aktiv
gekühlter Serverschrank für das untere Leistungssegment
Seidl Technologies ist auf der Suche nach einem oder mehreren Partnern, vorzugsweise, jedoch nicht
zwingend aus der Europäischen Union, um ein Produkt auf den Markt zu bringen, welches unter dem
Titel Energetisch gesehen vernünftige sowie extrem wartungsarme
Einschrankrechenzentrumslösung abgehandelt werden könnte. Dieses Produkt möchte
eine Lücke schließen. Die dahinterstehende Idee ist nicht grundsätzlich neu. Neu sind
die Schwerpunkte, die hier gesetzt werden. Wie die Analyse der Fabrikate namhafter Hersteller zeigt,
ist man sich in dieser Hinsicht durchaus uneinig. So wollen wir auf dem Markt einen Aktiv Gekühlten
19”-Serverschrank etablieren, der insbesondere für
kleine Unternehmen, Praxen, Kanzleien und Ingenieurbüros, vielleicht auch Studios geeignet ist und
einen guten Preis hat. Der Forderungskatalog hinsichtlich eines solchen Erzeugnisses schaut im Falle
von kleineren Unternehmen grundsätzlich anderers aus als bei größeren Firmen oder
Rechenzentren. Allgemein gilt erst einmal, dass in kleineren Unternehmen sehr genau
hingesehen wird, dass eine vorgestellte Beschaffung etwas bringt und dass sie
sehr lange Zeit ihren Zweck erfüllt.
2. Bedürfnisse
und Lösungen aus technischer Sicht
Nicht immer ist es richtig, Daten und ihre Verarbeitung aus den Händen zu geben. Kommt es
wirklich darauf an, gilt es, Datenschutz physisch durchzusetzen. Dies wiederum setzt verlässliche,
eigene Hardware voraus, die Fremde nicht in Zugriff nehmen können. Die Meinung darüber, was
man unter verlässlicher Hardware zu verstehen hat, ändert sich mit der Zeit, genauer mit der
technologischen Entwicklung. Was sich demgegenüber nicht zu ändern scheint, ist, dass
verlässlich anmutende Hardware typischerweise im 19”-Format
daherkommt. Und das ist zunächst gut so.
IT-Technik im 19”-Format lässt sich ausgezeichnet planen, installieren und
pflegen. Es ist weiterhin unbestritten, dass Technik in diesem Format Platz schafft, sie wird zunächst
übereinander gestapelt und erst danach nebeneinander aufgestellt. Darüber hinaus gilt sie als
vergleichsweise zuverlässig, nicht unbedingt weil sie viel besser funktioniert, sondern weil sie
in der Regel kompromisslos belüftet wird und ein Großteil der Kabel und Steckverbinder vor
unmittelbarem Zugriff geschützt ist. Dem steht eine ganze Reihe von Nachteilen gegenüber. In
Büroumgebungen aufgestellte 19”-Standardschränke
voller Technik, besser gesagt Standardschränke mit nennenswertem Energieumsatz, werden als sehr laut
empfunden. Dazu verschmutzen sie mit der Zeit in unangenehmster Art und Weise. Sowohl der Lärm als
auch die Verschmutzung sind Folgen des starken und andauernden Gasaustausches mit der Umgebung. Vom Markt
werden weder das Lärm- noch das Staubproblem wirklich ernst genommen. Das wundert auch nicht weiter.
So spielt der Krach in den riesigen Sälen der Rechenzentren tatsächlich keine Rolle und Staub
gibt es dort auch so gut wie keinen. Und da Technik, die nicht für ein Rechenzentrum bestimmt ist,
im Normalfall nicht im 19”-Format zum Kunden kommt, sondern in
irgendwelchen Gehäusen unterschiedlichster Größe, Geometrie und Farbe, und meist noch mit
Steckernetzteil, scheint es tatsächlich keinen Grund zu geben, darüber nachzudenken, wie ein
leiser und sauber bleibender 19”-Schrank beschaffen sein
sollte. Das kann man durchaus so sehen. Weiterhin wird Technik in 19”-Standardschränken recht schnell instabil oder droht gar,
den Hitzetod zu sterben, wenn ein solcher Schrank in einer vielleicht fensterlosen Besenkammer aufgestellt
wurde und jemand die Tür zugemacht hat, und das, obwohl die Luft dort sehr gut durchgequirlt wird.
Auch eine möglicherweise vorhandene Klimaanlage kann an dieser Situation nur dann etwas ändern,
wenn die anfallende Wärme aus der Besenkammer tatsächlich herausgeschafft wird. Genau das tun aber
Produkte mit direkt am Schrank angebauter Kompaktklimaanlage nicht. Es kommt hinzu, dass IT-Technik im 19”-Format
nennenswert mehr kostet als funktionell gleichwertige im Kunststoff- oder Stahlblechschachtelgehäuse.
Und schließlich gibt es interessante Technik, die im 19”-Format überhaupt nicht verfügbar ist. Allen genannten
Nachteilen zum Trotz haben wir uns im Jahre 2005 das erste Mal darangemacht, einen luftgekühlten
Schrank aufzubauen, wobei an eine Kommerzialisierung zunächst nicht gedacht wurde. Dieser Schrank ist
bis heute in Betrieb. Die wichtigsten Erfahrungen und Schlussfolgerungen sind die folgenden.
- Das massiv gefertigte ist bis auf eine staubgefilterte Einzugs- sowie eine Auslassöffnung
völlig geschlossen. Die Wände bestehen von außen nach innen aus 26 mm Eiche, 12 mm
gereinigtem Bitumen, 5 mm Sperrholz und 3 mm Neopren. Vorder- und Hintertüre sind verschraubt und
mit Neopren gedichtet. Die Schwingungen der Luftsäule im Auslasskanal werden mit Hilfe eines
akustischen Labyrinthes gedämpft. Ließen sich die beiden Öffnungen mit zum Beispiel
Kissen verstopfen, so wäre die Schallisolation wahrscheinlich perfekt. Bedauerlicherweise ist
Letzteres bei Luftkühlung nicht möglich, sodass mit dem ausströmenden Medium auch ein
Teil der Geräusche nach außen dringt. Der Luftfilter im Einzugskanal ist ⅓ m² groß, um nicht zu häufig gewechselt
oder gereinigt werden zu müssen. Als Filtermatten kommen solche der Klasse F9 und der Klasse F7 als
Vorfilter zur Anwendung. Bei durchgehendem Lüfterbetrieb ist im ländlichen Raum alle zwei Jahre ein
Filterwechsel fällig, in einer südeuropäischen Großstadt mit hohem Verkehrsaufkommen
einer jedes Jahr. Ein Luftfilter, der aussieht wie , wurde zu lange nicht gewartet, wobei der fotografische Farbkontrast zur Verdeutlichung etwas
angehoben worden ist. Beherbergt werden im Cabinet eine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV), drei 4-HE-Servereinschübe, ein 4-HE-Sondereinschub voller Kleintechnik sowie eine Unmenge von Kabeln.
Damit erfüllt der Schrank zunächst seine wichtigste Funktion. Andererseits sind wir bereits
an dieser Stelle in der Lage, Schlussfolgerungen von einiger Tragweite zu ziehen. Im Hinblick auf eine
Kommerzialisierung dürfte ein Cabinet in Gestalt eines Möbelstückes als unbezahlbar
gelten und auch kaum genehmigungsfähig sein. So kommt hier im Grunde nur ein 19”-Standardschrank aus Stahl in Frage, der aber durchaus mit
gereinigtem Bitumen entdröhnt sein könnte. Weiter ist Luftkühlung insgesamt unvorteilhaft.
Keines der beiden Kernprobleme, Lärm und Schmutz, ist bei Luftkühlung komfortabel zu beherrschen.
Eine kommerzialisierbare Variante wird besser mit Wasserkühlung arbeiten. Dabei werden die
Einschübe nach wie vor mit Luft gekühlt und Wasser als Medium dient dazu, die insgesamt
erzeugte Wärme aus dem Cabinet zu schaffen. Mit Wasserkühlung hat zwischen Cabinet und
Umgebung kein massiver Gasaustausch mehr stattzufinden. So ist Schalldämmung kostengünstig
in den Griff zu bekommen, so ist das Problem der Verschmutzung grundsätzlich vom Tisch und so hat
auch die Besenkammer-Situation eine natürliche Lösung.
Gegenüber dem Kunden ist Wasserkühlung hier der einzig ehrliche Ansatz. Er kauft ein Produkt
und hat die reale Chance, ein Jahrzehnt lang Ruhe zu haben. Mit Luftkühlung in einer Büroumgebung
ist so etwas nicht vorstellbar
- Wenn ein derartiges Cabinet vernünftig konzipiert ist, dann wird es eine
Lebensdauer in der Größenordnung von 25 Jahren
ohne Weiteres erreichen. Verschleißteile sind zunächst die Lüfter.
Für doppelt-kugelgelagerte Modelle verschiedener
Hersteller werden 80.000 Betriebsstunden bei 40°C angegeben. Diese Lebensdauer wird, da man jene
Lüfter bei entsprechender Wartung selbst im luftgekühlten Falle einigermaßen
staubfrei betreibt, auch mit hoher Wahrscheinlichkeit erreicht. Bisher ist nicht ein einziger
der insgesamt über 40 Ventilatoren ausgefallen.
Sie sind schätzungsweise alle 4 Jahre einmal mit
Pinsel und Staubsauger gereinigt worden, wobei die jeweilige Kontamination zwar schon farblich
sichtbar, aber noch unbedenklich war. Wie bereits angedeutet ist eine Reinigung der Lüfter
im Cabinet bei Wasserkühlung nicht mehr nötig. Kunden, bei denen es darauf ankommt,
werden Ventilatoren, die 80.000 Betriebsstunden, das
heißt 9 Jahre hinter sich haben, auch bei redundanter
Auslegung vorsorglich austauschen. Schließlich wird in einem wassergekühlten Cabinet
auch die Umwälzpumpe zu den Verschleißteilen gezählt werden müssen, wobei
von den bedeutenden technischen Fortschritten der Haustechnikprodukte in den letzten Jahren
durchaus profitiert werden kann. Eine moderne Pumpe wird demnach auch mindestens ein Jahrzehnt
halten
- Anders als in einem Rechenzentrum, in dem praktisch alles durchläuft, wird im
Anwendungsumfeld unserer Zielkundengruppe Technik der hohen Elektroenergiepreise wegen
geräteweise ein- und ausgeschaltet, und zwar hauptsächlich bestimmt
durch den Tag-Nacht-Zyklus. Eine Online-USV nach dem Doppelwandlerprinzip, die
günstigerweise selbst durchläuft, kommt derartigen Betriebsgepflogenheiten
sehr entgegen. Zunächst gelten die Doppelwandler aller namhaften Hersteller für
sich genommen als außerordentlich zuverlässig. Dazu ergibt sich unter der Bedingung,
dass eine solche USV vernünftig dimensioniert ist, der nicht zu unterschätzende Vorteil,
dass sich die von ihr versorgten Komponenten des praktisch ewigen Lebens erfreuen. So geht jene
bei jedem Einschalten irgendeines Gerätes mit großen Kondensatoren zum Selbstschutz
vollständig in die Knie und hält auf solche Weise den Einschaltstromstoß des zu
Versorgenden in relativ engen Grenzen. Mit einer Online-USV
erhöht sich also die Wahrscheinlichkeit, am Abend ausgeschaltete Geräte am nächsten
Morgen auch wieder in Betrieb zu bekommen. In unserem Cabinet erledigt die USV zentrale Funktionen.
Folgerichtig wird die Auswahl des konkreten Typs kaum dem Kunden überlassen werden können.
Modelle, die hier in Frage kommen, sind 2 oder 3 HE hoch,
haben eine Leistung um 1 kW herum und arbeiten völlig
autonom, das heißt ohne einen dedizierten Server. Sie besitzen am Ausgang außer der Gruppe der
Master-Steckdosen mindestens 2
Gruppen von unabhängig schaltbaren Slaves. Fehlen die Slaves, ist eine separate Power
Distribution Unit (PDU) einzusetzen, die die gesamte Installation
unnötig verteuert. Über aktive Leistungsfaktorkorrektion (active
PFC) auf der Eingangsseite sollte heute eigentlich nicht mehr diskutiert werden müssen.
Mögliche USV-Modelle sind mit einer Netzwerkkarte mit
Temperatur- und Luftfeuchtigkeits-Sensor sowie mindestens 2 softwareseitig auswertbaren Trockenkontakt-Eingängen ausgestattet. So kann die USV im Falle
einer Wasserkühlung über entsprechend angeschlossene Sensoren direkt auf Havarien im Wasserkreislauf
reagieren, muss also nicht erst auf die Folgeerscheinung, das Eintreten gefährlich hoher Temperaturen
warten. Die Netzwerkkarte möchte Zustandsabfragen auf der Basis gut dokumentierter und verbreiteter
Netzwerkprotokolle wie zum Beispiel des SNMP mit der Standard-USV-MIB
nach RFC 1628 ermöglichen. Lässt man diesen Punkt
außer Acht, ist der Ärger mit der entsprechenden Software auf den Servern vorprogrammiert. Woher
sollte ein USV-Hersteller auch wissen, welche Betriebssysteme auf
den zu versorgenden Servern irgendwann einmal laufen. Der auf der Netzwerkkarte der USV laufende Web-Server zur Administration derselben sollte TLS-konforme Verschlüsselungsprotokolle unterstützen.
Weiter haben interessante USV-Modelle im besten Falle 3 oder
mehr AGM Blei-Batterien 12 V 7 Ah der
Abmessungen 151×94×65 mm³ mit Faston Quick
Terminals 250 (F2 (6,3 mm)) eingebaut. Diese Batterien sind
sehr preiswert auszutauschen. Schließlich ist eine ganz entscheidende Bedingung, der eine USV hier zu
genügen hat, sich über einen Trockenkontakt ein- und ausschalten zu lassen. Zur Erinnerung, die
USV befindet sich im Cabinet und ist damit nur eingeschränkt zugänglich. Inzwischen existieren
auf dem Markt mindestens zwei verschiedene Kandidaten, die das gesamte Anforderungsspektrum erfüllen,
auf die man also bauen kann
- Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit mehreren Servern umzugehen. In dem
oben gezeigten, luftgekühlten Schrank befinden sich drei Systeme, ein Master-Server, ein Master-Server-Cold-Standby und ein Installations-Server. Der Master-Server ist das Arbeitspferd, das Master-Server-Cold-Standby ist eine Kopie des Arbeitspferdes und der Installations-Server ist eine Maschine, auf der Betriebssysteme vorbereitet
werden und welche immer dann genommen wird, wenn eine Sandbox in Hardware benötigt wird. Bei einer solchen
Aufteilung sind zwei der drei Systeme meistens ausgeschaltet. Weiter gibt es verschiedene Möglichkeiten,
zentrale Ressourcen, und das sind die Systeme in unserem Cabinet nun einmal, in Zugriff zu nehmen. Besteht
ein hoher Sicherheitsanspruch oder das Bedürfnis nach begrenztem Administrationsaufwand, dann greifen
Mitarbeiter über einen Thin-Client oder eine Diskless-Workstation an ihrem Arbeitsplatz auf irgendwelche
Server zu. Bei vollem Vertrauen bekommt eine Person die Konsolenkabel direkt an den Schreibtisch
geführt. Diese Person verfügt dann über die volle Performance, ohne die Nachteile
in Kauf nehmen zu müssen, die mit großen Maschinen in unmittelbarer Nähe des
Arbeitsplatzes üblicherweise verbunden sind. Im obigen Falle werden die Konsolen aller
Server mit Hilfe eines KVM-Switches konzentriert und unter
Verwendung von Extendern über 15 m Kabel an
einen Schreibtisch geführt
- Für die Server im obigen luftgekühlten Cabinet wurden ursprünglich drei Einschübe der
Größe 4 HE × 700 mm
mit je drei 120-mm-Lüftern in der Mittelwand
gewählt. Dieser Gehäusetyp entspricht einem auf der Seite liegenden Big-Tower. Damit ist er vom Platzangebot her in der Lage,
alle möglichen Standard-Netzteile und Mainboard-Formate wie M-ATX,
ATX, E-ATX, SSI CEB und SSI EEB aufzunehmen, realisiert aber im Gegensatz
zum Big-Tower kompromisslose Belüftungsbedingungen.
So befinden sich die Festplatten sämtlich vorn im Kaltluftbereich hinter den beiden
Türen mit zusätzlichen Luftfiltern. Die drei 120-mm-Lüfter in der Mittelwand sorgen mit ihren Eckdaten,
60 Pa bei dV/dt=0 und 3×50 ℓ/s bei Δp=0, unter allen
hier interessierenden Umständen für Druckdifferenzen von zumindest 40 Pa, sodass die Takeouts an der Rückwand bei
quasi Δp=0 laufen.
Unter derartigen Bedingungen fördert so ein Takeout der Dimension 80×80×20 mm³ in der Rückwand
mit 7 Flügeln bei 45° Steigung und der Drehzahl 3300/min von der Geometrie her irgend etwas in der
Nähe von 25 ℓ/s beziehungsweise
90 m³/h. Die Server-Einschübe im obigen luftgekühlten Cabinet haben
nur ein Takeout. Zwei würden die Lufttemperaturspreizung auf die Hälfte reduzieren. Allerdings
ist der gewählte Einschubgehäusetyp mit einem elektrischen Aufwand von deutlich mehr als
20 W je Chassis allein für die Versorgung der
Ventilatoren auch schon ohne den zweiten Auszugslüfter hart an der Grenze des Erträglichen.
Im Falle des wassergekühlten Cabinets wird auch in dem Zusammenhang einiges einfacher.
Resultierende Einschubgehäuse ähneln zunächst den in Rechenzentren verwendeten Chassis
für Server.
Im weiteren Verlauf wurden die drei 4-HE-Server im oben genannten
luftgekühlten Cabinet im Jahre 2018 nach 15-jähriger Dienstzeit durch zwei industriell hergestellte
gebrauchte 2-HE-Server ersetzt. Damit konnte die zur Verfügung stehende
Leistung bei nahezu gleichbleibender Wärmeentwicklung in jeder Dimension vervielfacht werden, so dass von Seiten
der Hardware wieder für lange Zeit Ruhe sein dürfte. Jeder der beiden Server wurde für reichlich
300 € erworben und mit 1000 € aufgerüstet. Im Ergebnis dessen stehen zwei Maschinen mit
je 12 Cores und Unterstützung für 24 Threads bei maximal 2,67 GHz,
48 GB RAM und einer logischen RAID-6-Festplatte von 2,4 TB zur
Verfügung. Zwei der acht physischen Festplatten einer jeden Maschine sind Hot-Standbys.
Inzwischen ist die passiv gekühlte Grafikkarte für 2560x1440 bei 60 Hz
durch eine Radeon Pro WX 5100 für 3840x2160 bei 60 Hz ersetzt worden, wobei der 43”-4K-Monitor
über ein hybrides DisplayPort-Kabel aus Glasfasern und Kupfer angebunden ist. Dies hat leider zur Folge, dass sich die
Videosignale nicht mehr durch einen KVM-Switch ziehen lassen. Dazu sind die acht in die Jahre gekommenen, physischen
SAS-Festplatten des Master-Servers, à 600 GB
ersetzt worden durch acht gebrauchte PM1635a Solid-State-Disks
à 960 GB, Gesamtpreis 800 €,
sodass jetzt auch die I/O-Performance wieder stimmt.
Weiterhin gibt es USB 3.0
für das Festplatten-Backup, ebenfalls über ein hybrides Kabel. Wie erwartet hat
sich gezeigt, dass mit diesen hybriden USB-3.0-Kabeln auch einwandfrei programmierte USB-2.0-Geräte keinerlei Probleme haben. USB 3.0
ist auch gut für externe Sound-Karten. Manche USB-2.0-Sound-Karten laufen an USB 2.0
nicht vernünftig, weil sie zu viel Strom zu ziehen versuchen.
Die Server sind vom Hersteller für warme Rechenzentren konzipiert worden.
Sie besitzen geregelte Lüfter und können bei Lufttemperaturen im Bereich von 10°C
bis 35°C betrieben werden. Vorteilhaft ist auch das Vorhandensein eines
Konsolen-Prozessors. Wie üblich erfordert das Einspielen der letzten
Firmware etwas Erfahrung, es stellt jedoch, da es sich bei den Systemen um verbreitete, gut dokumentierte Hardware
eines namhaften Herstellers handelt, kein größeres Problem dar. Dasselbe trifft prinzipiell auch auf die
Beschaffung von Ersatzteilen zu.
Abbildung zeigt unten einen Einschub
wie er seinerzeit für reichlich 300 € geliefert worden ist und oben einen Einschub nach seiner
Aufrüstung. Man sieht, dass oben das optische Laufwerk fehlt und die Festplatten in die Drive-Bay in der Mitte umgezogen sind. In der linken Drive-Bay wurden die linken Festplatten auch im freien Betrieb außerhalb des
Cabinets unzulässig heiß. Warum dies so ist, wird relativ schnell klar, wenn man sich einmal ein
geöffnetes ansieht.
Eine letzte Abbildung, , möge den Überblick
über die Server komplettieren. Es bleibt zu erwähnen, dass sich Reverse Flow Blocker bei Verwendung industrieller
Server praktisch nur an deren Frontseite montieren lassen
- Der erwähnte Sondereinschub gestattet, Nicht-19”-Kleingeräte wie Router, Switches,
Medienkonverter, KVM-Hardware, Telefonanlagen, Teile
von Einrichtungen zur Video-Überwachung und so
weiter zusammen mit ihren vielen Steckernetzteilen unterzubringen und unter
außerordentlich günstigen Bedingungen zu betreiben. Selbst WLAN-Access-Points können auf diese Art zum Verschwinden
gebracht werden, wenn man nur ihre Antennen aus dem Cabinet wieder herausführt. Die
Erfahrungen sprechen in dem Zusammenhang eine eindeutige Sprache. Kleingeräte, die in so
einem Sondereinschub ihren Platz gefunden haben, zeigen nicht die geringsten Instabilitäten.
Dabei ist die tatsächliche Umgebungstemperatur weitgehend bedeutungslos. Der Punkt ist die
permanente Belüftung, die das Auftreten jeglicher Temperatur-Hotspots zu allen Zeiten verhindert. Ohne einen
solchen Sondereinschub dürfte die ins Auge gefasste Zielkundengruppe für ein 19”-Cabinet kaum zu begeistern sein. Nur wenn es einem
Cabinet gelingt, quasi die gesamte verfügbare Palette an IT-Technik qualifiziert und diskret in sich aufzunehmen,
erfüllt es hier seinen Zweck. Qualifiziert heißt in diesem Falle wie gesagt, IT-Technik nicht nur zu beherbergen, sondern auch gut und
staubfrei zu ventilieren. Der Sondereinschub hat sehr geschickt konstruiert zu sein. Es zeigte
sich, dass 4 HE zu wenig sind. Demgegenüber
erscheinen 8 HE Höhe optimal. Dieser
Einschub muss ohne selbst herausgezogen werden zu müssen von vorn und von hinten
zugänglich sein. Er muss sinnvoll unterteilt sein, muss zahlreiche Möglichkeiten
bieten, die Kleingeräte und ihre Kabel zu fixieren, und muss viele Steckdosen in
ausreichendem Abstand voneinander zur Verfügung stellen. Es hat wenig Sinn, den
Sondereinschub im Cabinet beweglich zu montieren. Die vielen Kabel, die am Ende hinten
hinein- oder herausgehen, dürften schon sehr bald jegliche Bewegungmöglichkeit aus
der Welt geschafft haben. Und schließlich nur noch einmal zum Verständnis.
Hardware, welche Interventionen des Benutzers erfordert, dazu zählen insbesondere die
Drucker, hat weder in dem genannten Sondereinschub etwas zu suchen noch im Cabinet
überhaupt. Ebenso sollten auch solche Dinge wie ADSL-Modems nicht in den Schrank hineingezogen werden. Es ist
sicherer, zwischen einem weit entferntem Modem und dem Cabinet eine ausschließlich optische
Verbindung zu haben, um die Überspannungsproblematik besser unter Kontrolle zu behalten
- 18 HE, die das oben genannte luftgekühlte
Cabinet bietet, sind zu gering bemessen. So ist es recht unangenehm, wenn zu der Aufgabenstellung,
eine neue Maschine unter zeitlichen Rahmenbedingungen in den Schrank einzubringen und in Betrieb zu
nehmen, die Entscheidung gefällt werden muss, welcher der bis dahin eingebauten Server für
immer entbehrlich zu sein hat. Es ist sehr viel komfortabler, beide Dinge voneinander entkoppelt zu
haben. In dem Zusammenhang bieten zum Beispiel 42 HE einen
Luxus der ganz anderen Art. Zusätzlich zur laufend benutzten Hardware ermöglicht viel
Raum einerseits, ausgemusterte Server als Reservesysteme, Datenspeicher oder Sandboxes vorzuhalten,
und andererseits, nicht mehr benutzte Einschübe zumindest solange platzsparend unterzubringen,
bis geklärt ist, dass sie tatsächlich nicht mehr gebraucht werden
- Wie bereits angedeutet wird angenommen, dass die in unserem Fokus stehende Zielkundengruppe
Technik der hohen Elektroenergiepreise wegen geräteweise ein- und ausschaltet,
und das mindestens täglich. Daraus erwächst ein weiteres Problem. So können
sich, wenn nichts unternommen wird, eingeschaltete Einheiten überhitzen, weil es zu
einem Kühlluftrückstrom durch ausgeschaltete Einheiten hindurch kommt, derart, dass
eine eingeschaltete Einheit am Einlass nicht ausschließlich Kaltluft zur Verfügung hat,
sondern eine Mischung aus Kaltluft und eigener Abluft. In Abhängigkeit von den
augenblicklichen Strömungsverhältnissen kann es auf diese Weise zu gefährlichen
Temperaturerhöhungen mit katastrophalen Folgen kommen. Zwar dürfte die oben gezeigte
luftgekühlte Variante diesem Effekt gegenüber anfälliger sein als eine
wassergekühlte Variante, Abhilfe zu schaffen ist jedoch in beiden Fällen geboten.
Die technologische Lösung hier besteht darin, die bereits erwähnten Reverse Flow Blocker
vorzusehen. In Rechenzentrumsumgebungen spielt dieses Thema eine untergeordnete Rolle
Berücksichtigen wir alle berührten Punkte. Unser neues Cabinet, dessen Kommerzialisierung
beabsichtigt ist, soll eine sichere und unauffällige Behausung bieten für quasi alles an
fernbedienbarem Gerät, was auf dem IT-Markt zu haben ist,
soll jenes Gerät unter günstigen Bedingungen zu betreiben erlauben, soll, abgesehen von
fälligen Batteriewechseln der USV alle drei bis fünf Jahre, möglichst ein Jahrzehnt
wartungsfrei laufen, soll eine energetisch gesehen vernünftige Lösung repräsentieren,
soll einen Preis haben, der sich allgemeiner Akzeptanz erfreut, und soll selbst sehr lange leben.
Geliefert werden möchte ein Komplettpaket, bestehend aus vier augenscheinlich trennbaren Komponenten.
Drei dieser vier Komponenten sind in der Abbildung schematisch dargestellt. Auf der
linken Seite sehen wir das Cabinet. Es könnte sich dabei um einen symmetrischen
Serverschrank aus Stahl mit geschlossenen Türen vorn und hinten und den Abmessungen 42 HE × 600×1200 mm²
handeln. Die 19”-Rasterholme möchten im Abstand
von 800 mm montiert sein. Als Schutzart wird IP 54 anvisiert. Es sollte ein optionaler
Entdröhnsatz zur Verbesserung der Schallabsorption angeboten werden können. Im Cabinet
unten befindet sich der Luft-Wasser-Wärmetauscher
mit 8 HE, darüber der Pumpeneinschub. Auf
der rechten Seite der Abbildung haben wir den Kühlwasserrückkühler. Das ist in
unserem Falle kein Rückkühler mit Kältemaschine, sondern ein üblicher
Warmwasserwandheizkörper für Wohnräume, allerdings ein Modell von
verhältnismäßig hoher Leistung. Die dritte sichtbare Komponente ist die
Verschlauchung. Mit ½" Panzerschlauch ergeben
sich ungefähr 0,3 bar Druckabfall bei
5 ℓ/min Förderstrom und 40 m Länge. In Näherung steigt der Druckabfall
mit dem Quadrat des Förderstromes und linear mit der Länge. Zur weiteren Orientierung,
die Wassertemperaturaufspreizung ist bei 5 ℓ/min Förderstrom und 1 kW totaler Verlustleistung wenig kleiner als 3 K. Die vierte und letzte Komponente, ein kleines
Steuergerät, ist in der Darstellung nicht vertreten.
Es ist zu erkennen, was hier passieren soll. Der Problemfall Standardserverschrank mit seinen
Eigenschaften groß, laut,
wärme- und staubempfindlich wird in zwei Einheiten zerschlagen,
die einfacher zu beherrschen sind. Wassergekühlt kann ein Serverschrank praktisch überall
hingestellt werden, insbesondere auch in die besagte finstere Besenkammer, deren Türe sich dazu
noch speziell sichern ließe. Im Cabinet selbst lassen sich verhältnismäßig hohe
Luftvolumenströme realisieren, sodass für geringste Temperaturspreizungen gesorgt ist. Am
Platzverbrauch ändert sich praktisch nichts. Der Schrank wird mit einer seiner Seitenwände
zu einer Wand hin ausgerichtet. Nach wie vor muss davor und dahinter der nötige Manövrierraum
reserviert bleiben, der allerdings mit leichten Gegenständen verstellt werden darf, da die
Erfahrung zeigt, dass ein Serverschrank seltener als einmal pro Jahr geöffnet werden muss. Mit
21 HE für Server und Speicher steht einiger Raum
zur Verfügung, sodass verschiedene Konzepte in Erwägung gezogen werden können. Ein
Punkt ist dabei natürlich der, dass sich alles von außen ein- und ausschalten lässt.
Den Warmwasserheizkörper wird man auf der anderen Seite dort installieren, wo es am
zweckmäßigsten ist. Er macht keinen Lärm und heizt den Raum, in dem er sich befindet.
Abgedeckt werden sollte er demnach nicht.
Man wird sich mehrere Fragen stellen. Eine erste ist sicher die, warum hier ein
Warmwasserheizkörper und kein Kühlwasserrückkühler mit Kältemaschine
eingesetzt werden soll. Für die beabsichtigte Lösung sprechen zunächst zwei
Umstände. Erstens dürfte es der anvisierten Zielkundengruppe nur sehr schwer zu vermitteln
sein, dass sie zum ordnungsgemäßen Betrieb von Servern, die ihre bis jetzt irgendwie
aufgestellten Computer ersetzen sollen, ein 30 bis 70 kg schweres, permanent oder intermittierend vor sich
hintuckerndes Gerät aufzustellen hat. Und wo bitteschön sollte so ein Gerät in einer
Praxis oder Kanzlei seinen Platz finden, etwa in der Teeküche? Zweitens, in einem Rechenzentrum
mit seinen enormen Leistungsdichten gibt es kaum eine andere Möglichkeit, als zur Kühlung
noch einmal einen Betrag an Elektroenergie aufzuwenden, der fast in derselben Größenordnung
liegt wie der zum eigentlichen Betrieb der Technik notwendige. Dabei sind die dort verwendeten
Rückkühler wesentlich effizienter als irgendwelche Modelle der 1-kW-Klasse. Hinzu kommt, dass Rechenzentren als Großverbraucher
relativ günstig tarifiert sind, während das für den Endverbraucher unmittelbare Ergebnis
deutscher Energiepolitik ein Kilowattstundenpreis für Elektroenergie in der Gegend von ⅓ € ist. Folgerichtig hat ein in einem Büro
aufgestellter Computer in einem Tower-Gehäuse zu seiner
Kühlung einfach keine weitere Elektroenergie zu verbrauchen als die für ein paar Lüfter.
Dieselben Maßstäbe möchten sich grundsätzlich auch an irgendwelche Server in einem
Cabinet anlegen lassen. Auch ein solches Argument spricht gegen den Kühlwasserrückkühler
mit Kältemaschine. Nun lässt sich die Situation aber auch noch aus einem ganz anderen
Blickwinkel betrachten. IT-Technik verwandelt Elektroenergie in
Wärme. In vielen Gegenden der Welt kann diese Wärme fast ganzjährig mit zur Raumheizung
herangezogen werden, das heißt, die Elektroenergie wird einerseits dazu benutzt, in den Prozessoren
irgendwelche Bits umzukippen sowie Bytes hin- und herzuschieben, und andererseits dazu, das Haus zu heizen.
Damit ist die Bilanz besser als gemeinhin angenommen wird, aber eben nur mit dem Warmwasserheizkörper.
In anderen Gebieten dieser Welt mit vielleicht 45°C
Außentemperatur kann IT-Technik ohne die
Unterstützung durch Kältemaschinen normalerweise überhaupt nicht betrieben werden. Aber
auch in diesen Gebieten kann es vernünftig sein, anfallende Wärme direkt über einen
Warmwasserheizkörper an das nicht selten auf 18°C
heruntergekühlte Büro abzugeben. So gelingt es, diese Wärme ohne größere
Umstände über die Gebäudeklimatisierung loszuwerden. Es spricht also einiges für den
Warmwasserheizkörper mit seinen beiden großen Vorzügen, keinen Lärm zu machen und
fast völlig wartungsfrei zu sein. Dennoch werden wir den Luft-Wasser-Wärmetauscher so auslegen, dass auch
Kondensatabführung einwandfrei beherrscht wird, sodass man das Cabinet auch mit einem
Kühlwasserrückkühler mit Kältemaschine betreiben kann. Kunden, die so etwas vorhaben,
werden auf den Pumpeneinschub über dem Luft-Wasser-Wärmetauscher natürlich verzichten.
Es ergeben sich weitere Fragen. Die wohl wichtigste ist die, herauszufinden, unter welchen
Bedingungen das Ganze überhaupt funktioniert. Dazu wenden wir eine mit Design of Experiments bezeichnete Methode in ihrer Brute-Force-Spielart Full Factorial
Design an, wobei die Experimente durch Computersimulationen ersetzt werden. Auf diese
Weise gewonnene Ergebnisse lassen sich in einer speziellen Grafik veranschaulichen. Zunächst
ist jedoch zu klären, wie gerechnet wird. Der im obigen Bild links angedeutete Kaltluftstrom
teilt sich gleichmäßig auf eine sehr große Zahl gedachter, gleichartiger
Einschübe von infinitesimaler Höhe auf. Ein erster, binärer Einflussfaktor
entscheidet darüber, ob sich der Kaltluftstrom nur auf die eingeschalteten Einschübe
aufteilt oder auf alle, wobei höchstens 10⁄13
aller Einschübe eingeschaltet sein können. In den eingeschalteten Einschüben wird
der Volumenstrom über einen weiteren binären Einflussfaktor so gewählt, dass die
Lufttemperaturspreizung entweder 3,3 K beträgt
oder das Doppelte dieses Wertes. Der Volumenstrom durch die ausgeschalteten Einschübe ist, so
er sich von null unterscheidet, derselbe wie der durch die eingeschalteten Einschübe. Die aus
den Einschüben rechts austretende Luft wird gemischt und ergibt die Warmluft. Die Berechnungen
zum Luft-Wasser-Wärmetauscher werden mit Hilfe zweier
weiterer Einflussfaktoren gesteuert. Ein erster, wiederum binärer legt fest, ob das
Verhältnis der Temperaturdifferenz zwischen Kaltluft und Kaltwasser bei Gleichstrom und
derselben Temperaturdifferenz bei Gegenstrom einen Wert von 1,82
oder einen solchen von 1,41 haben soll. Betrieben
wird der Luft-Wasser-Wärmetauscher natürlich im
Gegenstrom. Der zweite, ternäre Einflussfaktor entscheidet über die Kontaktfläche
des Luft-Wasser-Wärmetauschers. Letztere kann 2A, 3A oder 4A betragen, wobei
A für etwas mehr als 5m² steht. Ein
weiterer Einflussfaktor bestimmt, wie groß der Volumenstrom des Kühlwassers ist, 150, 300 oder 600 ℓ/h. Schließlich
entscheidet ein letzter, ternärer Einflussfaktor über die Nominalleistung des
Warmwasserheizkörpers. Diese kann 3, 6 oder 12 kW
betragen. Die folgende Grafik zeigt die wichtigsten Ergebnisse.
Dargestellt ist die hier sehr wesentliche Differenz zwischen der Temperatur am Ausgang
eines eingeschalteten Einschubes und der Umgebungstemperatur am Aufstellungsort des
Warmwasserheizkörpers, und zwar über der insgesamt verbrauchten elektrischen Leistung,
welche in einen Wärmestrom aus dem Cabinet heraus verwandelt wird. Parameter sind die genannten
Einflussfaktoren. Für den maximal zulässigen Wert der Temperatur am Ausgang eines
eingeschalteten Einschubes nehmen wir den irgendwann einmal von Intel genannten Wert von 40°C für die maximal zulässige Betriebstemperatur
von Mainboards. Dieser Wert ist nicht unumstößlich, deckt sich aber mit jahrelangen
Erfahrungen mit Consumer-Level-Produkten verschiedener
Hersteller. Kurz gesagt, bis zu 40°C Board-Temperatur
herauf gibt es bei Verwendung von ECC-Speicher hinsichtlich der Stabilität nicht die geringsten
Beanstandungen. Weiter, die Büroräume von Seidl Technologies als Beispiel haben
Südseitenfenster und sind nicht klimatisiert. Somit können die Temperaturen dort im Sommer
schon einmal auf 30°C ansteigen. Wenn eines dieser
Büros nun auch der Aufstellungsort des Warmwasserheizkörpers ist, dann lassen sich
alle zulässigen Betriebszustände der Installation direkt ablesen. So ist bei 30°C alles erlaubt, was unterhalb der horizontalen 10-K-Linie liegt. Entsprechend wäre bei 28°C maximaler Bürotemperatur alles gestattet, was sich
unterhalb der horizontalen Linie bei 12 K befindet.
Wir kommen dazu, die Einflussfaktoren zu erläutern. Offensichtlich gehören die Kurven
in Magenta ( ), in Braun ( ) und in Zyan ( )
zu 6,6 K Lufttemperaturspreizung innerhalb eines
eingeschalteten Einschubes, während die Kurven in Rot ( ), in Grün ( ) und in Blau ( ) zu 3,3 K gehören. Andererseits gehören die Kurven in
Magenta ( ) und in Rot ( ) zu 3 kW nomineller
Heizleistung des Warmwasserheizkörpers, die Kurven in Braun
( ) und
in Grün ( ) zu 6 kW und die Kurven in Zyan
( )
und in Blau ( ) zu 2×6 kW. Zur
Erinnerung, die nominelle Heizleistung des Warmwasserheizkörpers bezieht sich hier auf die EN442-Normbedingungen 75°C / 65°C / 20°C und
für den Heizkörperexponenten ist 4⁄3
angenommen worden. Wie nicht anders zu erwarten war, dominiert die Leistung des Heizkörpers
die Situation. Dazu sollte die Lufttemperaturspreizung in den Einschüben bei Werten um 3 K gehalten werden. Bei den hier vergleichsweise niedrigen
Leistungsdichten ist das überhaupt kein Problem. Vom Ansatz her wird hier zunächst das
Arbeiten auf einer der grünen Linien favorisiert, das heißt mit einem einzigen
Heizkörper wie oben beschrieben. So gestatten Umgebungstemperaturen von 30°C immerhin noch 400 W
Umsatz im Cabinet, solche von 28°C schon 600 W und solche von 23°C
das volle Kilowatt. Unter Umständen platziert man den Heizkörper auch in einem
größeren Treppenhaus oder Kellerraum, sodass außenstehende Personen keinen Zugriff
darauf haben, oder man schaltet, so es die Platzverhältnisse zulassen, doch zwei 6-kW-Modelle in Reihe. Mit zwei 6-kW-Modellen in Reihe sind 800 W auch bei 30°C
in der Umgebung noch zu machen. Erwähnt werden möchte vielleicht noch, dass der
Luft-Wasser-Wärmetauscher für den Fall einer
Havarie im Kühlwasserkreislauf einen gewissen Mindestwert hinsichtlich seiner
Wärmekapazität mitbringen sollte. Ferner gilt es zu beachten, dass zeitliche
Temperaturänderungen eine Rate von 20 K/h
nicht überschreiten sollten, solange massive Festplattenzugriffe erfolgen.
Letztere Bedingung ist mit zwei 6-kW-Modellen in Reihe
natürlich auch am leichtesten zu erfüllen.
3. Kommerzielle Aspekte
Es steht außer Frage, dass es für die vorgestellte Lösung
Kunden gibt. Die Probleme sind überall dieselben und auf das 19”-Format zu setzen, ist ebenso konsequent
wie vernünftig. Was die Erfahrungen aber ganz deutlich zeigen, ist, dass 19”-Rechenzentrumstechnik außerhalb
des Rechenzentrums nur sehr bedingt brauchbar ist und dass 19”-Technik, die für Nicht-Rechenzentrumskunden gedacht ist, an den
Bedürfnissen der von uns ins Auge gefassten Zielkundengruppe vorbeigeht. Vor einer
solchen Kulisse wollen wir es schaffen, ein energetisch gesehen vernünftiges sowie
extrem wartungsarmes Einschrankrechenzentrum anzubieten
und mit diesem kommerziellen Erfolg zu haben. Ein solches Einschrankrechenzentrum ist somit
ganz sicher kein Produkt, für das die Komponenten einfach zusammengekauft werden
können. Ein solches Einschrankrechenzentrum ist ein Produkt, welches aus verschiedenen,
zum Teil mehrfach vorhandenen Komponenten besteht, von denen hier zumindest sechs speziell
gefertigt werden müssen. Diese sechs speziell zu fertigenden Komponenten sind der Luft-Wasser-Wärmetauscher, der Pumpeneinschub, die genannten
Reverse Flow Blocker, der Sondereinschub, das kleine Steuergerät und der
optionale Entdröhnsatz zur Verbesserung der Schallabsorption. Ähnlich wie bei
der luftgekühlten Variante steckt der Teufel natürlich auch hier im Detail.
Zunächst sollten zwei Prototypen gebaut werden. Dafür werden Mittel benötigt,
über die Seidl Technologies allein nicht verfügt. Beim Prototypenbau besteht unser
Anspruch nicht nur darin, das Design der zu fertigenden Komponenten zweckmäßig und
kostenoptimal ausfallen zu lassen, sondern auch so, dass sich wenigstens der Luft-Wasser-Wärmetauscher, der Sondereinschub und die Reverse Flow
Blocker separat vermarkten lassen. Möglicherweise ist auch der Pumpeneinschub
verkaufsfähig, wenn er zusammen mit dem Luft-Wasser-Wärmetauscher angeboten wird, man wird sehen.
Als Zielkundengruppe für den Sondereinschub werden zum Beispiel auch Rechenzentren gesehen,
die ihre Schmuddelecken beseitigen möchten. Zielkundengruppe für alle zu fertigenden
Komponenten könnten ferner die im Moment natürlich noch nicht existierenden
Kompetitoren sein.
Zusammenfassend besteht unser hauptsächliches Anliegen hier darin, ein leistungsstarkes
Metallbauunternehmen mit gewissen Qualifikationen im Elektronik- und Elektrotechniksektor zu finden,
welches den Willen und die Kraft hat, das skizzierte Projekt gemeinsam mit uns in Angriff zu nehmen.
Wie die Zusammenarbeit dabei konkret ausfällt, wird sicher Gegenstand von Verhandlungen
sein. Alternativ besteht natürlich, falls Sie der Meinung sind, dass wir hier eine sinnvolle
Sache vorhaben, immer die Möglichkeit, den Prototypenbau auch durch direkte finanzielle
Zuwendungen voranzutreiben. Sprechen Sie uns einfach an.
Eine solide Möglichkeit, Kontakte mit uns vorzubereiten, bietet das . Bitte entschuldigen Sie den
Umstand, dass es diesem Formular deutlich anzumerken ist, dass es ursprünglich nur zur Vorbereitung
von Geschäftsbeziehungen mit Kunden gedacht war. Als potenzieller Partner werden Sie in diesem
Formular sicher den Teil Kooperation aufklappen.
4. Über diese Seite
Diese Seite ist seit dem 9. Januar 2017 online.
Die vorliegende Fassung dieser Seite ist die
Version 4 vom 12. Oktober 2024.
|
|